Heute ist der Wintertourismus das grosse Standbein von Zermatt. Das war nicht immer so. In alten Zeiten war der Wintertourismus eher bescheiden.

Klaus Julen, Kenner der Geschichte von Zermatt, weiss zu berichten: „Zermatt war ein Bergsteigerdorf und die Leute kamen im Sommer für ein paar Monate nach Zermatt.“ Die Gäste seien damals nach Zermatt gekommen, um Berge zu besteigen oder um zu wandern. Auch die Flora habe eine wichtige Rolle gespielt. Immer wieder seien Gäste nach Zermatt gereist, um die Vielfalt der Bergblumen zu entdecken. Deshalb habe es bald einmal eine Art botanischer Führer in Zermatt gegeben, so Julen. Der Sommer sei das touristische Standbein gewesen. Die damalige Visp Zermatt Bahn oder auch die Gornergratbahn seien nur im Sommer verkehrt. Daher habe es im Winter praktisch keinen Tourismus in Zermatt gegeben. Erst in den 1920er-Jahren hätten dann gewisse Zermatter das Skilehrerpatent erworben. Diese hätten aber im Winter in St. Moritz oder Gstaad gearbeitet. In den 1980er-Jahren hätten dann immer mehr Zermatter das Bergführer-Brevet gemacht. „Mit einer einzigen Tour auf das Matterhorn verdiente man damals mehr als in der Landwirtschaft in einem Jahr.“