Was hat das Blut von einem Wiedehopf, Fledermäuse oder zerschlagenes Fensterglas mit der Treffsicherheit eines Schützen zu tun?
Wenn am kommenden Donnerstag in Raron das Eidgenössische Schützenfest Wallis 2015 beginnt, haben nur noch wenige Schützen gewisse Rituale für ihre Treffsicherheit. Manche setzen auf eine bestimmte Farbe von Ohrschützern, andere gehen immer nur durch einen Seiteneingang auf den Schiessstand, und andere wiederum schiessen nie auf Scheibe 13. Heute sind diese Rituale jedoch harmlos. Ganz anders im Mittelalter. Dort behalfen sich Schützen den Ritualen und dem Aberglauben der Jäger. So sollte ein Faden im Gewehr, getränkt mit Blut eines Wiedehopfs, Treffsicherheit bringen. Blei für die Gewehrkugeln wurden aus Kirchenfenstern und Grabkreuzen gestohlen. Oder aber ein junges Mädchen frühmorgens am Wegesrand sollte Glück bringen, schwarze Krähen dagegen Pech. Francis Pianzola, selbst seit über 50 Jahren Schütze, hat die Geschichte dieser Schützenrituale mit viel Interesse verfolgt. Einer der letzten Artikel über solche Rituale fand er aus dem Jahre 1847. Danach nahm der Schützenaberglaube immer mehr ab./ik
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