Während Wochen blieb es heiss im Oberwallis – auch im Mattertal. Trotz der höheren Lagen ist es aussergewöhnlich warm. Dies wirkt sich auch auf das Verhalten des Wilds aus. Wie der zuständige Wildhüter Bruno Tscherrig erklärt, sei es für ihn interessant zu beobachten, wie das Wild andere Standorte auswählt als in vergangenen Jahren. „Aber es geht dem Wild unterm Strich gut“, bilanziert Tscherrig. Morgens bei Sonnenaufgang seien die Tiere meist noch rund eine Stunde in der Sonne, sobald es aber heisser wird, suchen sie schattigere Unterkünfte. „Viele Wildarten ziehen sich auch auf die Schneefelder oder Gletscher zurück, um sich abzukühlen“, so Tscherrig. Am meisten mit den Temperaturen zu kämpfen habe das Steinwild. Im Winter mit Minusgraden, im Sommer mit zu warmen Temperaturen – kein Leichtes für das Wild. Die Tiere seien die Hitze einfach nicht gewohnt. Etwa der Steinbock, der ein dickes Fell hat, müsse sich vermehrt dessen entledigen. Als Wildhüter selbst könne er nur dafür sorgen, dass das Wild eher mal ruhigere Momente erhalte. „Zermatt lebt. Der Tourismus und die Wildtiere, die ein Teil dessen sind, müssen aneinander vorbeikommen. Wichtig ist, dass das Wild genug Ruhe erhält, um den Körper herunterzufahren“, erklärt Tscherrig. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden würde gut funktionieren, führt er aus. Allenfalls kann die Gemeinde mit dem Wildhüter ein Verbot erlassen, dass Wanderwege nicht verlassen werden dürfen./zf