Der Schiesssport ist mit vielen Bräuchen und Traditionen verbunden. Der rro-Schiessexperte Francis Pianzola erinnert sich.
Im Kanton Wallis gibt es seit vielen Jahren zahlreiche Schützenzünfte. So auch in Visp. Traditionen und Bräuche werden unter den Schützen auch heute noch gelebt. Beispielsweise beim Zunftschiessen, welches vier Mal pro Jahr stattfindet. „Jeweils um 14.00 Uhr versammeln sich die Schützen beim La Poste. Mit einem Tambour wird zur Schützenlaube marschiert und anschliessend folgt der Transport mit dem Auto zum Schiesssportzentrum Riedertal“, erklärt rro-Schiessexperte Francis Pianzola. Im Anschluss an das Zunftschiessen wird dann in der Schützenlaube das Essen eingenommen. Unter strengen Regeln. „Serviert werden Kalbs- oder Schafsvoressen, sowie Beinschinken und Sauerkraut. Getrunken wird nur weisser Wein. Für den Ausschank ist der jüngste Schütze am Tisch verantwortlich und das Essen wird schräg über den Tisch weitergeben. Früher wurden ‚Sünder‘ welche die Tischregeln nicht eingehalten haben, gebüsst. Fünf Franken mussten bezahlt werden“, weiss Pianzola. Während dem Essen ist zudem das Streiten untersagt und es herrscht auch ein striktes Rauchverbot. Viele Traditionen und Bräuche fanden 1799 ein Ende, da die Franzosen die Schweiz in Beschlag nahmen und diese ein absoltes Schiessverbot angeordnet haben. Nach dem Abzug der Franzosen waren etliche Bräuche in Vergessenheit geraten. Rituale und Bräuche stellt Francis Pianzola heute auch unter den Jungschützen wieder fest. „Die Schützen werden vom Speaker vorgestellt, jeder Intervall beim Schiessen wird mit moderner Musik untermalt und mit einer ‚flower-ceremony‘ werden im Anschluss an das Schiessen die Blumen verteilt“, stellt Pianzola fest.
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