Die Gletscher in Zermatt gehören neben dem Matterhorn zu den grössten Attraktionen für Touristen. Früher hingegen brachten sie viel Ungemach ins Dorf.

Auf der ganzen Welt gehen Gletscher mehr und mehr zurück. Dies ist auch in Zermatt nicht anders. Gletscher gelten im Dorf aber als grosse touristische Attraktion. In der Vergangenheit hatte die Bevölkerung oftmals mit den Eismassen zu kämpfen. Einerseits waren die Einheimischen auf das Wasser der Gletscher angewiesen, um ihre Felder zu bewässern. „Auf der anderen Seite stellten die Gletscher eine Gefahr dar. Besonders in kalten Zeiten drangen sie bis ins Dorf vor und beschädigten das Land der Bewohner“, erklärt Geschichtskenner Klaus Julen. Als man den Vorstoss der Eismassen bemerkt habe, habe man die Häuser abgebaut und sei weiter gezogen. Manchmal seien die Gletscher solch eine Plage gewesen, dass Bewohner alles zurückgelassen hätten und einfach gegangen wären. „Ein Eigentümer beispielsweise kämpfte jährlich gegen die Eismassen. Letztendlich verkaufte er seine Scheune für fünf Franken und ging“, so Julen. Zermatt will den Leuten nun die Geschichte der Gletscher näherbringen. Aus diesem Grund soll zukünftig in Zusammenarbeit mit einer Hochschule ein neuer Gletscherpfad entstehen./jd