Apple präsentierte an der WWDC so viele Sachen, dass der gesamten Keynote die Dramaturgie fehlte. Die Sprecher hüpften richtig von einem zum anderen neuen Feature oder Produkt. Eines ist sicher, so viel hat Apple auf einer WWDC noch nie gezeigt. Doch was taugen die Veränderungen?
iOS 11
Obwohl das iPad in den letzten Jahren kein Wachstum mehr verzeichnen konnte, glaubt Apple weiterhin an die Post-PC-Ära. Endlich passt Apple mit iOS 11 das Betriebssystem dem iPad an und so ist es kein aufgeblasenes iPhone-OS, sondern ein produktives Touch-OS für den grossen Screen des iPads. Dank der App Files gibt es endlich eine Verwaltungsapp, wo alle Dateien zu finden sind – das Pendant zum Finder. Zudem integriert Apple das Dock vom Mac in die neuste iOS Version für das iPad. Mit einem Wisch von unten nach oben hat man so direkt auf seine Lieblingsapps Zugriff. Das wohl bedeutendste Feature dürfte Drag and Drop sein. Im Multitaskingmodus einfach ein Bild oder Text packen und in eine andere App ziehen. iOS 11 macht das iPad, und vor allem die Pro-Reihe, endlich zu einem richtigen und funktionstüchtigen Gerät, welches ein Laptop ersetzen könnte.
Für das iPhone bringt iOS 11 nicht sonderlich viel Neues mit. Hier und da sieht das OS etwas anders aus, wie zum Beispiel das neue Control Center. Über das neue Design wird im Netz kontrovers diskutiert:
Spannend könnte jedoch das ARKit werden. Apple stellt den Entwickler ein Augmented-Reality Framework zur Verfügung. Es wird spannend zu sehen sein, welche tollen Applikationen sie veröffentlichen.
iPad Pro
Es ist schneller, grösser und hat ein wahnsinniges Display. Die Reviews zum neuen iPad Pro sind so positiv wie schon lange nicht mehr. Das iPad Pro ist mit rund 750 Franken jedoch auch richtig teuer. Mit einer Tastatur und dem Apple Pencil kostet das Ding sogar mehr als die meisten Laptops. Dank iOS 11 kann dieses Gerät je nach Arbeit durchaus einen Laptop ersetzen. Hier ein kurzer Review zum neuen iPad Pro.
HomePod
Er soll nicht nur grossartig tönen, sondern dank Siri auch richtig smart sein. Diese Kombination gäbe es gemäss Apple auf dem Markt noch nicht. Der Pod erkennt automatisch, wie das Zimmer aussieht und passt sich diesem entsprechend an, sodass das Audio perfekt tönt:
Dank Siri kann man über den HomePod auch Nachrichten verschicken oder fragen, wann der nächste Termin ansteht.
Der Pod kostet 350 Franken und erscheint im Dezember, jedoch zunächst noch nicht in der Schweiz.
https://www.youtube.com/watch?v=1hw9skL-IXc
iMac Pro – Power to the pro
Ja toll, aber. So lautet mein Fazit zum neuen iMac Pro. Es ist toll, dass Apple beweist, dass sie sich doch noch für den Pro Markt kümmern. Die Specs des im Dezember erscheinenden iMacs sind toll. Der Startpreis liegt bei 5000 Franken und ist durch das integrierte 5k-Display gerechtfertigt. Dennoch ist es kein modulares System. Der User hat keine Möglichkeit, nach zwei Jahren die Grafikkarte zu wechseln oder den Arbeitsspeicher zu erhöhen. Wie viel Pro steckt also im Pro, wenn der teure Computer nach fünf Jahren bereits ausgedient hat?
Apple kündigte jedoch bereits an, dass sie im nächsten Jahr einen rundum erneuerten Mac Pro vorstellen werden. Dieser wird wie zu guten, alten Zeiten modular sein.
Der iMac Pro kommt in der Farbe Space Gray – das ist schon ziemlich sexy.
Innovation
Nein, auf der WWDC zeigte Apple keine grossartigen Innovationen. Jedoch ist das ARKit, iOS 11 für das iPad sowie der HomePod spannende Vorstellungen. iOS11 für das iPhone enttäuscht jedoch ein wenig. Wo bleibt ein Dark Mode? Man spekuliert, dass Apple auf der Keynote noch nicht alle Funktionen über iOS11 verraten hat, da diese sonst Hinweise geben könnten, wie das iPhone X aussehen und funktionieren könnte.