Scott Forstall. Er war einst für die Software des iPhones zuständig. Nach dem Apple Maps Fiasko musste er dann Apple verlassen. Dies war jedoch nicht der Hauptgrund, denn nach dem Tod von Steve Jobs soll er Tim Cook öfters kritisiert haben. «Dies hätte Steve nicht gefallen», hätte er bei Meetings öfters gesagt.
Nach vielen Jahren meldete sich Scott nun in einem Interview mit Wall Street Journal zurück und erzählt über die Anfänge des iPhones:
https://www.youtube.com/watch?v=JDAWKgw1FXo
Erstes Interface
Der iPod war das wichtigste Produkt für Apple. Jeder zweite Dollar verdiente die Firma dank dem Musikplayer. Intern suchte man jedoch bereits nach einem neuen Produkt, welches den iPod als Haupteinnahmequelle ablösen sollte. Bald einmal entschloss man sich, ein Telefon in einem iPod zu integrieren. Das Interface des iPods mit dem Click Wheel funktionierte für ein Telefon jedoch nicht.
Zu dieser Zeit arbeitete Apple an einem grossen Touchscreen, welcher schlussendlich in einem Tablet verbaut werden sollte. Dies übrigens, da Steve einen Kollegen bei Microsoft hatte, welcher stets über einen Touch-Prototypen schwärmte. Jobs wollte seinem Kollegen zeigen, dass Apple das besseren Touchscreen-Feeling produzieren könnte. Eines Mittags meine Jobs dann zu Forstall: «Und was, wenn wir den Touchscreen auf ein kleines Gerät schrumpfen würden?» Die Idee des iPhones war geboren.
«Das reicht nicht»
Das Designteam erarbeitete erste Konzepte. Steve Jobs meinte dazu kalt: «Das reicht nicht. In zwei Wochen müsst ihr mir etwas besseres präsentieren oder ich vergebe das Projekt an eine andere Projektgruppe.» Das Team arbeitete rund um die Uhr. Geschlafen wurde wenn überhaupt gegenüber im Hotel. Nach den zwei Wochen kam Jobs zum Meeting und war begeistert vom ersten Prototypen.
Die Tastatur war die grösste Hürde
Zur dieser Zeit war Blackberry mit der Tastatur der goldene Massstab. Apple verbaute jedoch nicht eine physische Tastatur, sondern wollte eine gute Softwarelösung anbieten. Wenige Monate vor der Präsentation war die Tastatur gemäss Forstall auf dem iPhone noch ein Graus. «Wenn man eine Mail damit schreiben wollte, verzweifelte man regelrecht.» So beschloss er, dass sämtliche Entwickler während drei Wochen eigene Tastaturen coden sollten. Eine Idee begeisterte schlussendlich das Team.
«Ein Typ kam herein, zeigte uns seine Tastatur und sie funktionierte tadellos.» Sie basierte im Wesentlichen auf Artificial Intelligence. Wenn man also einen D tippt, so ist die Chance gross, dass der nächste Buchstabe ein A, E oder I ist. Diese Buttons bleiben für das Auge zwar gleich gross, die sogenannte ‘Hit-Region’ vergrössert sich jedoch.
Taking The Stage
Bei der Präsentation des iPhones musste sich Steve Jobs übrigens exakt an ein Drehbuch halten, da ansonsten die Software abgestürzt wäre. Bei jeder Probe sei etwas schief gelaufen, erinnert sich Scott. Bei der Keynote hatte das Team dann aber Glück.
«Ich war so nervös und schwitzte», meinte Scott Forstall.