Jedes Jahr, wenn sich der Herbst ankündigt, steigt im Stockalpertum in Gondo die TV-Sendung „Zeitzeichen“, ein Symposium, das schweizweit wahrgenommen wird und Signale aussendet, die unsere künftige Bildungslandschaft prägen werden. In der vergangenen Woche war es wieder soweit. Dass ich in meiner Funktion als Kommunikations- und Medienfachmann die „Zeitzeichen“ leiten, moderieren und aus dem abgeschiedenen Gondo hinaus in die weite Welt tragen durfte, erfüllt mich mit Freude und auch mit Stolz.
Die Fernfachhochschule Schweiz als Überflieger. Michael Zurwerra, der Rektor der FFHS Schweiz ist es, der die in der ganzen Schweiz beliebten „Zeitzeichen – Bildungsimpulse“ nach Gondo holte, und er ist es auch, der für die Organisation hier bei uns verantwortlich zeichnet. Es verdient grösste Bewunderung, wie Rektor Michael Zurwerra in Kürze die FFHS zum führenden Campus auf nationalem Niveau geführt und in der nationalen Bildungslandschaft den Lead übernommen hat.
Den normalen Weg verlassen. Als im vergangenen September nicht weniger als 331 Absolventinnen und Absolventen der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) in Brig ihr Diplom entgegennehmen konnten, wies Rektor Michael Zurwerra darauf hin, dass wir nur dann erfahren, was in uns steckt, wenn wir den normalen Weg verlassen. Die FFHS gilt als Vorreiterin der E-Didaktik in der Schweiz. Ihr Studienmodell kombiniert E-Learning mit Präsenzunterricht und bietet Berufstätigen, die parallel zum Job ein Studium absolvieren möchten, die so wichtige und nötige zeitliche Flexibilität. Auch für Stars aus dem Spitzensport oder aus dem Showbusiness ist dieses Modell oft die einzige Möglichkeit, ein Studium während der Sportkarriere abzuschliessen. So konnten kürzlich auch Snowboard-Olympiasieger Nevin Galmarini in Betriebsökonomie und Eishockey-Goalie Leonardo Genoni in Business Administration ihr Diplom entgegennehmen. Ab 2021 baut die FFHS zusammen mit der FernUni den neuen Hochschulcampus Brig.
Bildung im digitalen Umbruch. Die digitale Bildungsrevolution verändert die Schulen und Bildungsinstitutionen auf allen Stufen und verlangt nach neuen Konzepten in der Grund- und Weiterbildung. Diese digitale Transformation in der Bildung ist entgegen der landläufigen Meinung nicht in erster Linie ein technologisches Problem, sondern vielmehr eine pädagogische und didaktische Herausforderung. Wir brauchen neue didaktische Konzepte. Und wir müssen uns die Frage stellen, wie wir die digitalen Technologien nutzen wollen. Die Digitalisierung eröffnet für die Bildung neue Möglichkeiten und Chancen, wenn wir die neuen Technologien zweckmässig einsetzen.
Live-Schaltung nach München. In einer Live-Schaltung nach München durfte ich den pädagogischen Koordinator der Stadt München in unsere TV-Sendung aus dem Stockalperturm holen. Die Landeshauptstadt München steht als Deutschlands grösster kommunaler Bildungsträger vor hohen Herausforderungen: Bis zum Jahr 2030 müssen an die 200 Grossbauprojekte mit einem Gesamtvolumen von vier Milliarden Euro umgesetzt werden. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Schulen selbst: Bildung gilt als Schlüssel für die Zukunft – benötigt aber leistungsfähige Schulen.
Raum zum Denken. Jede und jeder sucht einen Freiraum und einen Raum, eine Umgebung, wo er sich entfalten, verwirklichen, nachdenken, lernen oder entspannen kann, dozierte Yvonne Ganz, Leiterin Immobilien der Fernfachhochschule Schweiz. Wie der „Bildungsraum Wallis“ sich in Zukunft präsentieren wird, zeigte Stefan Bumann, der Chef der Dienststelle für Hochschulwesen des Kantons Wallis. Mit spannenden und lebhaften Ausführungen über den „virtuellen Lernraum“ begeisterte der Hazu-CEO Andy Abgottspon. Initiiert und begleitet sind die „Zeitzeichen“ von Zeitforscher Ivo Muri.
Die TV-Sendung kann abgerufen werden unter: https://hazu.io/zeitzeichen/bildung/2019
Text und Fotos: Kurt Schnidrig, Propix-Production, FFHS