Klimastreik mit Paul McCartney

Streiken für das Klima reicht nicht. Besser wäre, einen fleischlosen Montag einzuführen. Der Ex-Beatle Paul McCartney hat ein handfestes Rezept, wie unser Planet noch zu retten wäre: Weniger Fleisch produzieren, um die Erderwärmung zu stoppen. Mit seinem Buch „Less Meat, Less Heat“ engagiert sich der meistgespielte Popstar aller Zeiten für den Klimaschutz. Seit die 15-jährige Greta Thunberg aus Schweden an der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz eine Brandrede hielt, gingen gestern Freitag auch Menschen in 16 Schweizer Städten auf die Strasse. Darunter auch Schülerinnen und Schüler, falls sie denn schulfrei erhielten um protestieren zu gehen. Im Kollegium Brig jedenfalls soll kein einziger Schüler bereit gewesen sein, für den Klimamarsch einen persönlichen Halbtag einzusetzen, wie dies die Schulleitung in Absprache mit dem Schülerrat vorausgesetzt hatte. Wie Rektor Gerhard Schmidt verlauten liess, habe er auch von keiner unbewilligten Absenz erfahren (WB vom 19.01.2019). Andernorts, etwa in Sitten, forderten ein paar Dutzend Menschen „Taten in der Klimapolitik“. Fordern ist einfach. Aber selber etwas tun?

Den Fleisch-Konsum einschränken. Wenn wir unsere Erde noch retten wollen, dann müssen wir unseren Fleischkonsum einschränken, schreibt Paul McCartney. Auf die Strasse gehen nützt nichts, wenn keine Taten folgen. Jede und jeder kann gegen den Klimawandel ankämpfen, indem wir unser Essverhalten ändern. Paul McCartney ist überzeugt, dass schon ein einziger fleischloser Tag pro Woche unserem arg gebeutelten Klima die erhoffte Besserung bringen würde. Der berühmte Musiker wartet mit einem konkreten Vorschlag auf. In seinem Buch ruft er weltweit zu einem Aktionstag auf. Der Montag soll zu einem fleischlosen Tag werden. Seine Parole Meat Free Mondays soll weltweit aufrütteln, sensibilisieren, motivieren. Paul McCartney’s Aufruf zum Handeln ist kein  Schnellschuss aus der Hüfte. Seit er im Jahr 2006 einen UN-Bericht über „Die langen Schatten der Viehhaltung“ gelesen hatte, ist er überzeugt, dass unser Fleischkonsum einschneidende Folgen hat für unsere Umwelt, für unsere Gesundheit, aber auch für die Verteilung des Wohlstands auf der Welt.

Klimawandel und Fleischkonsum. Paul McCartney begründet in seinem Buch „Less Meat, Less Heat“ einleuchtend den Zusammenhang von Klimawandel und Fleischkonsum. Das Buch ist soeben auch in deutscher Sprache erschienen und trägt den vielversprechenden Titel „Ein Rezept für unseren Planeten“. Darin rechnet uns der engagierte Popmusiker vor, dass acht Prozent des globalen Wasserverbrauchs für die Tierproduktion verbraucht werden. Für die Herstellung von Fleischwaren werden zudem fossile Brennstoffe in beängstigendem Ausmass benötigt. Um nur eine einzige Kalorie aus Tiermastfleisch zu gewinnen, braucht es 40 Kalorien aus fossilen Brennstoffen. Doch nicht genug damit. Die Fleischindustrie produziert ungeheure Mengen an Methan- und Lachgas. Diese Gase sind äusserst resistent, sie bleiben bis zu 15 Jahre in der Erdatmosphäre. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Wenn wir unseren Planeten erhalten wollen, müssen wir unseren Fleischkonsum drastisch reduzieren.

Ein fleischloser Montag. Das eigene Essverhalten zu überprüfen, das erscheint auf jeden Fall lohnend. Und wenn die Rettung des Planeten schon mit einem fleischlosen Montag zu haben ist, dann – so meine ich – sollten wir dem leidenschaftlichen Appell Paul McCartneys eine Chance geben: Meat Free Mondays! Der sympathische Popmusiker macht es uns ja wirklich leicht: In seinem Buch finden sich vegetarische Rezepte für schmackhafte Menus, die wir an den fleischlosen Montagen zubereiten könnten. Es sind dies Rezepte aus der Küche des wohl bekanntesten Musikers der Geschichte.

Yesterday. Yesterday, (englisch: Gestern) ist der Titel eines von Paul McCartney geschriebenen Songs, der von den Beatles auf dem Album Help! veröffentlicht wurde. Es ist dies der meistgecoverte Popsong aller Zeiten. Der leidenschaftliche Appel Less Meat, Less Heat dagegen ist nicht von „Gestern“. Persönlich wünsche ich mir aber, dass seine Meat Free Mondays weltweit ebenso oft gecovert würden, wie Yesterday.

Text und Foto (Symbolbild): Kurt Schnidrig