Vom 30. Juni bis 16. August erwartet Besucher in der Zermatter Bahnhofsstrasse zwei Mal täglich eine tierische Prozession. Der traditionelle Geissenkehr.

Durch die Bahnhofstrasse in Zermatt zieht während des Sommers etwa um 9 Uhr beziehungsweise 17 Uhr eine Herde von bis zu fünfzig Schwarzhalsziegen. „In den 1960er-Jahren gab es in Zermatt noch viele Ziegenbauern. Diese gingen am Morgen auf die Alpe und kehrten am Abend wieder zurück. Mit dem Wohlstand ist das aber alles verloren gegangen“, erklärt Kurt Tschopp, Verantwortlicher Zermatter Geissenkehr. Da man so etwas selten sehe, seien die Touristen hin und weg und stünden zu Hunderten den schwarz und weiss gezeichneten Ziegen Spalier und würden die Schwarzhalsziegen und ihre Gitzen fotografieren. „Vorwiegend sind es Asiaten, die noch nie in ihrem Leben eine Ziege gesehen haben. Insbesondere keine Walliser Schwarzhalsziegen. Da die Ziegen aber sehr scheu sind, sollten die Zuschauer sie auf Distanz betrachten“, betont Tschopp. Auf der Weide angelangt, verbringen die ‚Hirten‘ den ganzen Tag mit den Tieren. Auch Kinder würden tagtäglich bei der Tradition mitmachen. Diese könnten dabei einiges lernen. Teilweise wüssten diese nicht viel von Blumen, Pflanzen, Bergen und vom Leben. Das versuche er ihnen dann ein bisschen weiterzugeben, so Tschopp./zm