Der langjährige Zermatter Pfarrer Gregor Brantschen war ein feinsinniger Heimatdichter und Komponist.
Am 12. Februar 1894 erblickte der spätere Liederpfarrer Gregor Brantschen, im idyllischen Bergdorf Randa im Mattertal, das Licht der Welt. Mit 14 Jahren besuchte er das Kollegium Spiritus Sanctus in Brig. Nach den zu dieser Zeit acht obligatorischen Ausbildungsjahren schloss er schliesslich die Matura ab und begab sich zunächst nach Bern. In den Jahren von 1915 bis 1919 besuchte er das Priesterseminar in Sitten. Am 3. August 1919 wurde der talentierte Volksliederdichter in Sitten durch Bischof Viktor Bieler zum Priester geweiht und von diesem zum Seelsorger in der Pfarrei Blatten im Lötschental ernannt. Gregor Brantschen bekleidete während neun Jahren das Priesteramt in der Lötschentaler Talgemeinde. In dieser Zeit widmete er sich in aller Ausführlichkeit der Musik und dem Komponieren sowie seinen Arrangements. Im Jahr 1928 wechselte Gregor Brantschen nach Zermatt, wo er bis 1957 als Pfarrer tätig war. Danach amtete er bis 1975 als Kaplan. Dem Matterhorndorf widmete Brantschen kurz nach seinem Amtsantritt ‚Ds Zermatter Jodellied‘. 1935 gründete er den Kirchenchor, aus dem schliesslich der Trachtenchor hervorging, der mehr als 20 Jahre unter seine Leitung stand. Damals erschien auch eine Sammlung seiner bekanntesten Liedschöpfungen, wie ‚Das Lied der Alpenrose‘ oder ‚Das Lied vom Hirtenknab‘ sowie Kompositionen in Walliser Mundart wie ‚Dr Geissbüäb‘, ‚Mis Gletscheralp-Hittli‘ und viele andere.
Gruss a’s Matterhorn
Ich grüsse dich, mein wunderschönes
Matterhorn, du stolzer König in der
hehren Bergwelt!
Ich liebe dich, du meiner Freude süsser
Born! Ich preise dich, du eisgekrönter
Ruhmesheld! Dir gilt mein erster Blick im
sonn’gen Morgengold, wenn einer Stirne
Krone lächelt hold.
O Matterhorn, wie lieb ich dich!
Auf deiner Schulter wieg ich mich;
in deinem Schatten ruhe ich,
an deinem Fuss lass sterben mich!
Wo ist ein König auf der weiten Gotteswelt
so ruhmgekrönt wie du, mein teures
Matterhorn? Wo thront ein Fürst so nah
dem blauen Himmelszelt?
Wo ist ein Herrscher in der weiten Welt
geborn, der Gold und Silber trägt in seinem
Königskleid wie du, mein Matterhorn,
seit ew’ger Zeit?
O Matterhorn, wie lieb ich dich!
Auf deiner Schulter wieg ich mich;
in deinem Schatten ruhe ich,
an deinem Fuss lass sterben mich!
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