Otto Burgener verbrachte sein ganzes Leben in Zermatt. Wenn sich der heute 86-Jährige zurück an seine Kindheit erinnert, so wird er wehmutig. „Zermatt war damals überschaubar. Auf der Bahnhofstrasse kannte man sich, heute nicht mehr.“ Zudem sei das Dorf heute viel zu gross. Es dürfe nicht mehr zu viel gebaut werden, so Burgener.

Die grosse Leidenschaft von Otto Burgener ist die Musik. „Wenn im Dorf die Kirchenglocken geläutet haben, habe ich Musik gehört.“ Demnach lag es auf der Hand, dass Burgener sich ein eigenes Glockenspiel kaufte. Vergleichbar mit einer Klaviatur, reiht er verschieden grosse Glocken nebeneinander. Jede Glocke hat eine andere Tonhöhe. „Mit den Glocken kann ich nun mehrstimmig Melodien spielen.“ Und heute musiziert Burgener nicht nur alleine. Zusammen mit seinem Sohn Alex und seinem Enkel Nicolas spielen die Burgeners im Trio.

Das Glockenspiel reicht Otto Burgener nicht. Schon als Kind erlernte er das Handorgelspiel. Sein grosses Vorbild ist Akkordeonspieler Bobby Zaugg. „Zaugg hat mir sogar sein Akkordeon vermacht“, erzählt Burgener voller Stolz.

Als Beruf erlernte 86-Jährige das Schuhmacherhandwerk. „Die modernen Plastikschuhe haben unseren Beruf zerstört.“ Doch seine von Hand gemachten Lederschuhe waren beliebt. Der bekannte Bergsteiger Ulrich Inderbinen oder auch alt Bundesrat Adolf Ogi trugen Schuhe von Burgener.

Otto Burgener ist am Sonntag, 5. Juli, ab 13 Uhr bei Bruno Kalbermatten im Shelter Talk auf rro zu Gast.