Dr Butter oder d Anke, Wii triiche oder tringge – alles das gleiche Gschmöis? Von wegen, sagen die Erfinder der gleichnamigen App, die an der Universität Zürich entwickelt wurde. Userinnen und User können spielerisch helfen, die Dialekte der Schweiz zu erforschen, und so entdecken, wie facettenreich sie sind.
Dass Berner Täfeli, Zürcher aber Zältli zu einem Bonbon sagen, ist bekannt. Ebenso, dass das berühmte Chuchichäschtli bei den Bündnern Kuchikäschtli heisst. Die einzelnen schweizerdeut- schen Dialekte zeigen aber nicht nur beim Wortschatz und in der Aussprache Besonderheiten, sondern etwa auch im Satzbau. So braucht man in der westlichen Deutschschweiz Kleingeld für es Billet z chaufe, in der östlichen Deutschschweiz hingegen zum es Billet z chaufe. Solche Unterschiede erfasst die App gschmöis.
Alle zwei Wochen erscheinen neue Fragen, bei denen die Nutzer und Nutzerinnen Sätze über- setzen, Wörter aufnehmen und aus verschiedenen Varianten auswählen können, welche sie selbst verwenden. Wer kann beispielsweise sagen, ich habe es em Fritzu gegeben?
Die Resultate der beantworteten Fragen lassen sich direkt auf Live-Karten anschauen. Somit erlebt man dialektologische Forschung in Echtzeit. Wenn Deutschschweizer plötzlich vom Frühstück statt vom Zmorge reden oder sich das ostschweizerische Hoi! als Begrüssung aus- breitet, muss das nicht das Ende der Dialektvielfalt einläuten. Denn grammatische Unterschiede zeichnen weiterhin die verschiedenen Dialekte aus. Die App verschafft damit den Usern auch einen Eindruck, auf welch vielfältige Weise sich die schweizerdeutschen Dialekte voneinander unterscheiden.
Die App wurde an der Universität Zürich von Elvira Glaser, Sandro Bachmann, Anja Hasse und Daniel Wanitsch entwickelt und erscheint am 1. August 2018 im Apple App Store und im Google Play Store.
Informationen zur App finden sich auf der Webseite www.gschmois.uzh.ch, auf Twitter und Facebook unter @gschmois und auf Instagram unter @gschmois_app.