Huawei P9 Lite – nur günstig oder doch mehr?

Ein Smartphone unter 300 Franken? Huawei macht’s mit dem P9 Lite, dem kleineren Bruder des P9 (rund 500 Franken), möglich. rroDigital durfte das Gerät testen. Mich interessierte dabei vor allem die Grundsatzfrage: Ist das P9 Lite einfach nur günstig oder bietet es doch mehr?

So, zunächst wollen wir uns aufwärmen. Huawei präsentiert ihr günstiges Smartphone so:

Das macht doch Lust auf mehr!

Verpackung

Die Verpackung des Lite ähnelt der des grossen P9 stark. Lediglich das verwendete Material fühlt sich nicht ganz so hochwertig an aber wen kümmert das schon. Es war alles in allem ein tolles ‘Unboxing-Erlebnis’.

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In der Verpackung selber findet man das Smartphone, USB-Kabel, einen Stecker, Kopfhörer und ein kleiner Guide. Nichts aussergewöhnliches.

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Ein Unterschied zum grossen P9 ist das Aufladekabel. Leider wurde dem kleinen P9 Lite kein USB-C Stecker spendiert. So kann der Stecker nicht auf beiden Seiten angeschlossen werden. Dennoch fühlt sich das Kabel recht hochwertig an.

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Bei Huawei erinnert mich doch recht viel an Apple; später dazu mehr. Bei der Form der Kopfhörer liess sich Huawei wohl mehr als nur inspirieren.

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Design

Das P9 Lite sieht auf den ersten Blick genau gleich aus wie das P9. Ich erhielt ein schwarzes Gerät. Es ist dünn und hat von mir aus gesehen die perfekte Grösse. Dennoch spürt man zum P9 oder iPhone im Direktvergleich, dass Huawei bei den Materialien sparen musste. Alles fühlt sich billiger und eher nach ‘Plastik’ an. Dies bedeutet aber nicht, dass sich das Smartphone in den Händen günstig anfühlt. Es sieht toll aus, jedoch mit ein paar Abstrichen zu den grossen Playern. Für den Preis gibt es für das Design aber keine Kritik, sondern nur Lob!

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Viele Details des grossen Bruders wurden auch im Lite verbaut wie die Verarbeitung des Power Buttons. Die Buttons fühlen sich im Vergleich zum P9 etwas schäbiger an. Aber auch hier gilt wieder: Für den Preis gibt’s nicht zu meckern.

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Wie beim P9 befindet sich der Fingerabdruckscanner auf der Rückseite des Geräts. Damit entfällt ein physischer Home Button auf der Vorderseite. Ich war erstaunt, wie schnell ich mich daran gewöhnte.

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Einfach den Finger auflegen und schon entsperrt man das Gerät.

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Software

Hier habe ich eine klare Meinung. Schon beim P9 war es das erste Mal, dass ich als iPhone User bei Android ein richtig tolles Gefühl hatte. Alles war schnell, ohne grosses ruckeln und die Software ist zum grössten Teil toll designt. Je länger je mehr bin ich der Meinung, dass Huawei das iPhone in der Android-Welt ist. Daher fiel mir der kurze ‘Umstieg’ vom iPhone sehr leicht. Beim Galaxy S7 hatte ich wesentlich mehr Mühe. Zudem merkte man bei Samsung stets, dass irgendwie zwei Firmen an der Software werken (Google mit Android und Samsung selber). Bei Huawei verschmelzt alles in eine ‘Single-Experience’.

Es geht bei Huawei nicht darum, einfach alle möglichen Features in ein Smartphone einzubauen, sondern das was eingebaut wird, richtig zu machen. Diese Philosophie passt, wer die Reviews zum P9 liest, nicht nur mir. 

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Das UI kommt in blassen Farben und Flat Design daher.

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Der Kalender ist besonders toll designt. Die blau-grüne Farbe ist im UI immer wieder anzutreffen; eine schöne Deklination. Zudem lassen sich direkt verschiedene Layouts einstellen. Huawei schafft es, beim Flat Design Elemente nicht einfach zu verstecken aber für den User genau richtig zu integrieren. Ein Anliegen, wo Apple in letzter Zeit scheiterte.

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Natürlich kommt das Huawei mit den vorinstallierten Google-Apps. Google ist hierfür zwar scharf in Kritik, dennoch konnte ich dadurch schnell und einfach meine Google-Konti im ganzen System implementieren.

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Und Android wäre nicht Android wenn man nicht selber vieles Einstellen kann. Animationen und Widgets sind personalisierbar.

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Hie und da muss man sich aber wieder daran erinnern, dass man kein iPhone in den Händen hält, denn in vielen Ecken gleicht die Software iOS sehr.

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Wem das normale UI nicht zusagt, kann das Design ändern und dem Gerät einen Windows-Phone-Look verpassen.

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Bildschirm

Der Screen ist für ein 300-Franken-Smartphone sehr gut. Dennoch sei gesagt, dass die Farben auf dem grossen P9 noch besser sind. Dies fällt jedoch nur im Direktvergleich auf. Videos und Games sind herrlich auf dem Lite.

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Kamera

Auf der Rückseite finden sich zwar nicht zwei Kameras wie beim P9 und dennoch versteckt sich mächtig viel Power unter der Lise.

Huawei P9 Lite

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iPhone 6

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Huawei P9 Lite

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iPhone 6

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Huawei P9 Lite

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iPhone 6

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Huawei P9 Lite:

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Fazit

Huawei bringt mit dem P9 Lite nicht nur ein günstiges aber sehr gutes Smartphone auf den Markt. Hardware, Software, Kamera…. alles fühlt sich auch beim kleinen P9 toll an – einfach ist alles ein ‘bisschen weniger’ als beim grossen P9.

Für viele Menschen werden jedoch die gebotenen Funktionen und gebotene Qualität des P9 Lite mehr als nur ausreichen. Huawei macht von mir aus gesehen einen sinnvollen Schritt mit dem Gang in den ‘Günstig-Smartphone-Markt’. Viele junge Menschen würden gerne hie und da einen Franken sparen und haben nun mit diesem Smartphone die Möglichkeit, ein günstiges und sehr gutes Gerät zu kaufen. Auch Apple wollte mit dem iPhone 5C junge Menschen oder Personen in Ländern mit tieferer Kaufkraft anziehen. Die Software ist bei Huawei sogar so gut, dass ich mir als ‘Apple-Nerd’ und Student beim nächsten Phone gut überlegen muss, ob ich nicht doch lieber zu einem Huawei greifen soll. Mal schauen, was Apple mit dem iPhone 7 im Herbst präsentieren wird. An das Preis- und Leistungsverhältnis wird Apple aber sicher nicht ankommen. Da ist Huawei klarer Testsieger. Dennoch kann Apple nach wie vor aufgrund ihres tollen ‘Eco-Systems’ punkten. iPhone, iPad und Mac sind ein Team und verschmelzen richtig ineinander. Ein solches Eco-System kann Huawei, noch, nicht anbieten. Wem dieses Eco-System aber egal ist und nach einem Android-Gerät sucht, ist bei Huawei bestens aufgehoben. Falls ich persönlich ein Android-Gerät kaufen müsste, so ginge ich heute nicht zu Samsung, sondern zu Huawei und wäre ganz sicher froh mit dieser Entscheidung.

Vielen Dank an Huawei Schweiz für die Testgeräte.

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