Und wie lange schaust du TV?

Der Schweizer schaut gern TV! Die Deutschschweizer haben den TV rund 131 Minuten pro Tag eingeschaltet, dies sind 12 Minuten mehr als im letzten Semester, wie das Forschungsinstitut Mediapulse mitteilte. Neben der Nutzungsdauer stieg auch die Reichweite des Mediums an. TV erreicht in der Deutschschweiz eine Tagesreichweite von knapp 67 Prozent.

Dennoch schaut die Schweiz im europäischen Vergleich extrem wenig TV. Länder wie Bulgarien, Portugal oder Tschechien ‘führen’ die Rangliste an.

Was kommt?

Okay, mal ehrlich; TV heute fühlt sich verglichen zu den grossen Revolutionen im Internet noch immer altbacken an. Es gibt aber viele Trends und Ideen, wie das TV-Erlebnis weiter gesteigert werden kann.

Was machen die drei Riesen?

Apple, Amazon und Google – alle drei Riesen bieten Hardware-Lösungen im TV-Bereich an. Diese werden in Zukunft wohl immer mehr in unseren Wohnzimmern zu sehen sein. Die Hardware wird zudem immer mehr mit dem Smartphone oder Tablet verschmelzen. Neben der Hardware wird jedoch auch die Software zu einem wichtigen, wenn nicht entscheidenden Player. Die Benutzerfreundlichkeit der bisherigen Boxen sind nach wie vor nicht top. Da der Markt für diese Unternehmungen noch relativ klein ist, verwenden Apple und Co. auch nicht all zu viele Ressourcen auf für die Entwicklung der TV-Box. Dennoch zeigten die Unternehmen in den letzten Jahren tolle Weiterentwicklungen der Boxen.

Apps

Tim Cook, CEO Apple, ist überzeugt, dass die Zukunft des TVs wie auf dem Smartphone Apps sein werden und ich stimme dem voll und ganz zu. Wenn wir eine wie oben beschriebene TV Box haben, kommt es dann drauf an, welchen Content über die Box überhaupt zugänglich ist. Welchen Content könnte also das SRF, ORF, Pro7 und RTL anbieten? Könnte man eventuell ganze Abos abschliessen, sodass man auf diesen Plattformen dann Sendungen verfolgen kann?

Interaktivität

Apps würden es Entwickler erlauben, die ganze Geschichte interaktiv zu machen. So wäre es möglich, dass bei einer Migros oder Coop-Werbung die Artikel vom TV oder Smartphone aus direkt ‘ansteuerbar’ sind und man sie so direkt kaufen oder bestellen kann. Zudem wäre es möglich, dass bei einer TV-Sendung die Zuschauer darüber entscheiden könnten, wie die Sendung weitergehen soll.

Zeitversetztes Fernsehen

Was ich will, wann ich will. Dieser Trend setzt sich weiter fort. In der Schweiz schauen schon mehr als 20 Prozent stets zeitversetzt. Das Programm/ die Dramaturgie an sich wird zur Nebensache. Wir sehen dies an der Beliebtheit von Streamingservices wie Netflix. Kein Wunder schaffen sich viele junge Menschen keine klassische TV-Box mehr an aber ein internetfähiger TV mit Netflix und Youtube drauf. Reicht doch, oder?

Exklusiver Content

Wie schon im Musikstreaming-Business werden sich Apple, Google und Amazon, wenn sie so richtig ins TV-Geschäft einsteigen, sich über exklusiven Content differenzieren wollen. Gerüchten zufolge arbeitet Apple an einer eigenen TV-Serie. Deals mit grossen Hollywood-Firmen seien nämlich geplatzt und erst mal auf’s Eis gelegt worden.

Youtube?

Spannend wird sicherlich auch sein, wie sich Youtube in den nächsten Jahren entwickeln wird. Viele Menschen schauen sich heute die Nachrichten schon von Youtube-Promis an. Zudem werden die neusten Trends durch virale Videos auf Youtube geboren. Dennoch zeichnet sich Youtube eher mit dem Short-Content aus. Long-Content, also Spielfilme, sind nicht typisch für Youtube, sodass die Plattform, wie wir sie heute kennen, den TV wohl nicht ganz abschaffen wird.

Twitter und Facebook

Twitter und Facebook kämpfen in den USA um viele Sportrechte. Wann können wir also die Champions League auf Facebook schauen? Diese Firmen verfügen über viel Geld und werden daher zum Beispiel für private TV-Sender oder sogar das SRF zum Konkurrenten, da sie diese Unternehmungen locker überbieten könnten.

Content Marketing

Das Internet ist für den Werbemarkt extrem interessant. In Grossbritannien fliessen über 50 Prozent der Gelder bereits in die online Medien, über 25 Prozent davon in Mobile. Dies überrascht nicht, denn im Internet kann jedem User die passende Werbung angezeigt werden. Alles ist kalkulierbar. Im TV haben wir noch eine grosse Streuung der Werbung, was den Firmen natürlich nicht passt. Ich kann mir vorstellen, dass aufgrund von Profilen in der Zukunft passgenaue Werbung für die Person oder Personen, welche gerade fernsehen, gezeigt werden.

Verschmelzung

Und was, wenn alles eh verschmilzt? Was, wenn TV als solches verschwindet und einfach auf dem Internet stattfindet? So wäre TV einfach das Bildmaterial auf dem Netz.

Was denkst du: Wie wird TV in 50 Jahren aussehen?

 

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